Sommer am Mittelmeer

Mallorca ist die unbestrittene Lieblingsinsel der Deutschen und auch ich habe mich vor vielen Jahren in dieses wunderschöne Fleckchen Erde verliebt. Ich verbrachte auch in diesem Jahr einige Wochen am Mittelmeer auf der Insel, die weit mehr zu bieten hat, als den berühmt-berüchtigten Ballermann. 

Mehr als 13 Millionen Menschen – davon allein rund ein Drittel aus Deutschland – haben allein 2017 ihren Urlaub hier verbracht und insbesondere im Juli und August platzt die Insel aus allen Nähten. Der Tourismus beschert den Insulanern ein im spanischen Vergleich recht gutes Einkommen, sodass die meisten Mallorquiner die auswärtigen Gäste zu schätzen wissen. Aber allmählich kommt die Insel an Ihre Grenzen, Müllprobleme, 100.000 Mietfahrzeuge und für Einheimische nicht bezahlbare Mieten bringen die Infrastruktur der Insel in Bedrängnis. Ich befürworte deshalb regulierende Maßnahmen, so dass Gäste und Insulaner sowohl die Natur als auch die ökonomischen Effekte des Tourismus  noch lange genießen können. Besonders auffallend sind die derzeit laufenden Kampagnen, um den Plastikmüll insbesondere im Meer Abhilfe zu verschaffen.

Ein Höhepunkt in diesem Jahr war die Mondfinsternis am 27. Juli, die wir von einer kleinen Bucht heraus sehr gut beobachten konnten. Ein seltsames Gefühl, einem Naturspektakel beiwohnen zu können, dass es in dieser Konstellation nur all paar hundert Jahre gibt. Auch das Abschlusskonzert des symphonischen Orchesters der Balearen im Castel Belver über der Bucht von Palma war für mich als Kulturpolitikerin natürlich etwas ganz Besonderes. Zum Ende unseres Aufenthaltes fand wieder die Copa del Rey, die alljährliche Segelregatta in der Bucht von Palma statt. Ein Freund von uns segelt mit und wir dürfen das Geschehen von einem Motorboot aus mit verfolgen. Ein besonders sportliches Erlebnis bei dem man die Hitze auf dem Wasser gut ertragen kann.

Mittlerweile hat uns der Alltag wieder und ich setze motiviert meine politische Arbeit für ein politischen Wechsel in Bremen fort. Gleich der erste Termin führte mich ins Alfred-Wegener-Institut nach Bremerhaven, wo ich die neue Direktorin traf und mir aktuelle Forschungsarbeiten über den Klimawandel erklären ließ. Ein Thema, welches sowohl für die Mittelmeerinsel Mallorca als auch für unsere beiden Hafenstädte von immenser Wichtigkeit ist und mir wieder einmal verdeutlicht hat, dass Denken in engen Grenzen heute ausgedient hat.  

 

Susanne Grobien